
es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als rainer kästele noch die landsberger unterwelt beherrschte, schlittschuhe mit den zähnen geschliffen wurden und …
ich für meine ungezügelte zunge mit dem ertragen eines ausgewachsenen schwäbischen cholerik-durchfalls bezahlen musste. sergej svetlovs spaßverderber-truppe würgte sich gerade durch eine playout-serie gegen die heilbronner suppenhühner und irgendwie hatte ich schon vor der ausgiebigen morgendusche gespürt, dass an diesem tag noch eines an schmutz vom himmel bzw. der eishallendecke regnen würde. rico rossi, das trainer-hologramm aus dem disney-channel, hatte seine bande schwererziehbarer schön heiß geredet und als petr mares nach einem spieldauer-kniecheck carciolas wieder aufs eis zurückkehrte, erinnerte sich heilbronns t.j. caig an die hänseleien seiner grundschulzeit und zementierte mares der reihe nach und ohne ave maria in die bande, die bewusstlosigkeit und schließlich auf die intensivstation der uniklinik.
nach spielende verlagerten sich die derart stimmungsvoll stimulierten gesprächsrunden in den kabinentrakt des franz-siegel-wrestling-domes: neben einigen geübt herumlungerten freiburger teilzeit-journalisten alberte caig mit heilbronns geschäftsführer, manager, zeugwart, zambonifahrer, bus-chauffeur und strickliesel in personalunion, ernst „des hätt´ä g´schmäckle“ rupp, um die wette und irgendwie muss mir das sauer aufgestoßen sein, dass der beschnauzbarte mit der spielerattrappe seine späßchen trieb, während mares um sein hirnfleisch bangen musste.
„it must be funny, to send one in the hospital, right?!“, grantelte ich also gen schwabenland, woraufhin sich caig wenig berührt wegdrehte. anders allerdings ernst rupp. s´ ernstl legte die charles-bronson-maske an, steuerte im gänsefüßchenmarsch auf mich zu und positionierte einen ausgewachsenen popel millimeter vor meiner nase: „DU BIST VON DER PRESSE UND HÄLTST DIE FRESSE!“, reimte er zwar unrhythmisch aber lautstark, sodass mein konter nicht ausbleiben durfte: „und du solltest lieber wieder mit der zamboni das eis für die laufschule bereiten!“ - rupp schnaufte und legte sich einen satz zurecht, der mir noch heute nasse hosen bereitet, wenn ich daran denke:
„ja, und wenn du uff ´em eis liege würdsch, dann würd ich zehn mol drüba fahre, du saukerl!“
im kabinengang brach herzhaftes gelächter aus, es hagelte beifall, rupp zog wutentbrannt von dannen und wieder einmal hatte sich eindeutig gezeigt:
eishockey muss spaß machen!
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