Dienstag, 7. Oktober 2008

zicos hockey-anekdoten: "aufgeposst, fischalarm!"

es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als roland hanemann noch bei tupperpartys in fürstenfeldbruck strippte, schulterpolster aus wattebäuschchen gehäkelt wurden und …

ich mich noch über schlittschuh-attrappen wie collin danielsmeier, klaas feser oder robert gratza echauffieren konnte. in iserlohn hatte greg poss, der über sonthofen und timmendorf in den seilersee gefallen war, eine schar schwererziehbarer angesammelt, um mit unterstützung der fligge-brüder und radio-klops mirko heintz sowie einer ordentlichen propaganda-presse, die 2. liga mit dirty-hockey zu fluten. freiburg und iserlohn, das stand 1998 für zwei eishockeypole, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. hier die kringeldreher-armada unter leitung von lustkönig oleg znaroks, dort die kampfhund-truppe mit den chef-wauzis fowler, streu, campbell und sparks. nun, eishockey spielen konnten beide – die iserlohner sogar erfolgreicher. freiburg kassierte in drei spielen drei vernichtende niederlagen und die stimmung vor dem vierten aufeinandertreffen, spiel zwei des best-of-three-viertelfinales, im heimischen breisgauer rund war aggressiv wie selten zuvor. freiburg verlor nach verlängerung und noch heute sehe ich das gesicht von iserlohns damaligem jungtrainer greg poss vor mir, genauer gesagt: die beiden gesichter! poss, der sich damals nicht scheute, seine etwas anderen trainingsmethoden abzufeiern („ich lass die jungs schon ´mal mit anlauf in die bande rennen!“) und der diverse tanzeinlagen mit so ziemlich allen anderen ligatrainern vorweisen konnte, stolzierte in die pressekonferenz wie ein huhn, dass gerade ein straußenei gelegt hatte. in mir entschloss sich die milz in die leber zu wandern und meine körperdrüsen standen auf „Öffnen“!

just in diesem erbärmlichen moment, als wir in freiburg den weltschmerz auf unsere schultern gepackt hatten, wollte greg poss gerade ein lecker dahin drapiertes häppchen von dem brötchen-tablett im rothaus-stüble erhaschen. „oh, sehr gut, was ist das?“, fragte poss sehnsüchtig. „thunfisch und hering!“, antwortete freiburgs caterer bestimmend und zwinkerte mir zu.

noch wochen zuvor hatte die iserlohner presse den bedauerlichen ausfall des us-amerikaners beklagt, da er aufgrund einer fischallergischen reaktion mehrere tage unpässlich sein würde. und so stand poss nun da, als sieger nach einem unansehnlichen spiel und zog einen flunsch, wie ein bengel, dem mama gerade das abendessen gestrichen hatte.

unter freiburgs party-presse brandeten bei der antwort des caterers jubel und lachanfälle zu gleichen teilen auf und wieder einmal hatte sich gezeigt:


eishockey muss spaß machen!



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