Dienstag, 21. Oktober 2008

zicos hockey-anekdoten: "ententour zum pool-hockey."


es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als man lotte sütterlin noch zuhörte, trikotwerbung aufgemalt wurde und …

man in freiburg in „jetzt erst recht“-stimmung taumelte. gerade aus dem kreise der erstligisten rausgemobbt, durchsuchte man unter freiburgs eishockey-melancholisten nun den adac-straßenatlas nach siedlungen namens wörishofen, waldkraiburg oder dingolfing – oftmals vergeblich. der ehc freiburg hatte sich ein team aus aktiven halbaktiven zusammengebastelt, das problemlos auch ein casting in einer geisterbahn-schausteller-truppe überstanden hätte. schindjapin, schkurenkov, pawelczyk und der allseits umkultete harald kanus standen stellvertretend für die optische rache am bösen deb-schmierentheater. doch siehe da: die jungs machten laune und zusammen mit all den khaidarovs und rosenbergs entwickelte sich an der enisheimerstraße trotz des durchschnittlichen pondhockey-niveaus ein party-feeling, das einer strafgefangenengruppe im nymphen-striplokal das wasser reichen konnte.
nun, ich war jung, brauchte geld, frauen und spaß und hatte als student mehr zeit als termine. so war es nur konsequent, die abenteuerlichen auswärtsfahrten – wenn überhaupt – dann doch zu zelebrieren. mit einer ehemaligen fast-affäre und ihrer gelb-schwarz lackierten ente brachen wir an jenem kalten dezembertag auf, um uns den weg nach königsbrunn vor den toren von augsburg zu pflügen. satte siebeneinhalb stunden, zwei schachteln zigaretten sowie acht belegte baguettebrötchen benötigten wir, um schließlich mit 20 zentimeter neuschnee auf dem dach das eisstadion in der königstherme zu erreichen. doch moment – königstherme? ein schwimmbad? tatsächlich: am eingang wurden wir zusammen mit den volltrunkenen ehc-partybus-insassen gebeten die schuhe abzuklopfen, da „der teppich auf der tribüne noch ganz neu“ sei. - so weit so gut.



bei gefühlten 42 grad über dem gefrierpunkt gipfelte das pool-hockey-spiel in eine denkwürdige tim-„snoopy“-schnobrich-show. vor der sagenhaften kulisse von 600 zuschauern, darunter 200 ehc-fans und 2 kurgäste im bademantel (!), ballerte uns der us-boy beinahe alleine aus der halle. als schnobrich sein füntes tor des abends zum zwischenzeitlichen 8:2 für die hausherren eingenetzt hatte, bekam auch der ordnungsdienst langsam euphorische sieges- und machtdrang-gefühle. zielsicher stiefelte die csu-armada zu den ehc-trommeln und stellte bayrisch und doch sachlich klar: „jo mei, des is do doch koi zirkus, hörts jetzt auf mit dem lärm!“ – trommelverbot auf der gegengerade! nach einem kollektiven lachanfall und dem 3:9-anschlusstreffer durch thomas geldreich, flüsterte ich zu meiner begleitung „ein weihnachtslied würde jetzt passen!“ und gemeinsam stimmten wir „es ist ein ros´ entsprungen“ an.
und siehe da: der freiburger fan-tross machte mit und gemeinsam schepperte es „maria ist's, die reine, die uns das blümlein bracht“ durch die halle und so mussten selbst die pool-wärter grinsen, hatte sich doch schließlich wieder einmal gezeigt:

eishockey muss spaß machen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und beim nächsten Derby singen wir: "Es ist ein Ross entsprungen!"