Dienstag, 18. November 2008

zicos hockey-anekdoten: "the boys are back in town"


es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als ernst rupp an seiner umschulung zum zambonifahrer arbeitete, pucks noch aus speckstein modelliert wurden und …

deutschland ausrichter der eishockey-wm war. nachdem die saison in freiburg mit einem post-grönstrand-playoff-aus in runde eins auch oder wegen des zajic´schen „scheißhockeys“ (zitat zajic) gegen „sir artur“ lehners ingolstädter geendet hatte, freuten wir uns auf das konzert der großen in köln. neben hans zachs stabiler teutonentruppe, waren u.a. auch die letten, schweizer, ukrainer, tschechen und us-boys für spiele in viva colonia vorgesehen. am eröffnungsfreitag charterten wir so einen ice richtung dom-stadt, erledigten die akkreditierungsformalitäten und sahen ein 3:1 deutschlands gegen die schweiz sowie einen halbwegs souveränen auftaktsieg der amis gegen vadym slivchenkos ukraine. danach entschieden wir uns für gepflegten investigativ-journalismus, belohnt durch zwei fässer kölsch mit schuss – aber der reihe nach:
die kölnarena schloss ihre pforten, das pressezentrum hatte außer einer – bereits vergebenen – tschechischen rock-stiefel-schreibliesel nichts mehr zu bieten und frau irbe war wieder in den armen ihres greifers und hexers. so entschieden wir uns für drei fettige (würste!) beim grill am ring, wo wir über das ausgehverhalten der nationalspieler debattierten. von „professionelles zubettgehen“ bis zu „offene hosen im friesenviertel“ war jedoch keine einigung zu erreichen und so bedurfte es einer gründlichen Überprüfung: wir suchten die mannschaftshotels! gleich der erste prunkklotz schien ein volltreffer zu sein: schwarze taschen säumten den eingangsbereich und hektisches treiben der bediensteten ließen uns vermuten, dass „die deutschen“ hier gerade von der halle zurückgekehrt sein mussten. unauffällig drapierten wir uns in die szenerie, bis mir persönlich die tascheninhaber langsam aber sicher selbst für del-spieler doch zu schmächtig vorkamen und ich auch noch kein einziges bekanntes gesicht erblickt hatte. ich schlenderte gekonnt an den verbliebenen taschen vorbei, bückte mich zum schuhebinden und drehte blitzschnell einen dieser adressanhänger um. ups – gut, das waren dann eben doch keine eishockeyspieler. auf dem schild stand fett gedruckt: „thomas a. / wiener sängerknaben“. doch wir gaben nicht auf. durch einen filmreifen trick(„i´m loooking for my brother brian gionta“) erfuhren wir vom assistenzrezeptionisten den namen des team-usa-quartiers und steuerten zielsicher dessen bar im 18. stock an. dort – über den dächern der römerstadt – nahmen wir an einem vierer-tisch auf dem ledersofa platz und schon bald wurde uns kölsch mit einer hochprozentigen beigabe gereicht – ohne bestellung versteht sich. ein getränk nach dem anderen machte die runde, als wir den spender erblickten und erkannten: lou vairo, chefcoach der amis, im adretten schwarzen mit „stars&stripes“&tralala. was es zu feiern gab, blieb unklar, ebenso die frage, ob einer der typen mit den drei blondinen am tisch detroits doug brown war oder nicht. also ging ich zu vairo und stotterte: „hey, thank you for the drinks, but what is the reason for your party?“ “we won against the russians”, ließ vairo jegliche trennschärfe zwischen krim und kremel vermissen, und auf meinen nachsatz “and the team is already sleeping?” konterte er mit feistem grinsen: „no, the boys are back in town!“

die nächste spritladung unterband noch lauteres lachen, der vermutete mike knuble wurde uns als co-trainer curt frazer vorgestellt und noch stunden danach, im tiefenrausch am hohenzollernring, wussten wir…

eishockey muss spaß machen!

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