Sonntag, 28. Dezember 2008

zicos hockey-anekdoten: "ein tee für den goalie"


es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als rtl noch für eine schwäbische sturmformation stand, ellbogenschützer etwas für rollkunstläufer waren und …

die freiburger party-presse ihre redaktionskonferenzen im damaligen freiburger in-cafe „oscar´s“ abhielt. nun, nicht nur redaktionskonferenzen, im café vor den toren des kollegiengebäudes ii scoutete man plakatmotive (ehc-zwillinge!), entwarf kinospots und diskutierte die zukunft des breisgauer kufensports. manchmal bereitete ich mich aber auch an einem friedlichen sonntagmittag einfach auf ein bevorstehendes heimspiel vor. so saß ich bei heißer schokolade und keksen an einem der bistrotische und studierte die aufstellung des aktuellen gegners, dem team aus bietigheim-bissingen. ritchie, teeple, leahy – ich bin ein star, holt mich hier raus! und dann war da noch dieser neue goalie im dress der grünweißen, der winzling aus der kanadischen juniorenliga, den die schwaben aus nordhorn, nördlingen, norderney oder sonst wo her ins ellental gelotst hatten.
ich bestellte noch eine schoki und ließ meinen blick wandern: das service-rating schlummerte auf normalnull, keine der berühmt berüchtigten attraktiven bedienungen im oscar´s war in sicht, dafür aber ein mann alleine am fenster. zwar erzähle ich nur wahre und tatsächliche anekdoten, aber aus später ersichtlichem grund verschweige ich hier einmal den namen des zwergenhaften männleins vor der glasscheibe. es war der nummer-eins-torwart der bietigheimer – eishockeynews lesend in meinem damaligen lieblingscafé, drei stunden vor seinem auswärtsspiel in freiburg. wie matula blinzelte ich an meiner zeitung vorbei und beobachtete wie der „torhüter der kanadischen tischfußball-nationalmannschaft“ (superarrogante saisonvorschau) an einem darjeeling-tee schlürfte und kekse ins heiße braun tunkte. dann plötzlich: ein blick auf die uhr, die trainingsjacke mit steelers-emblem übergeworfen und nichts wie raus. vor dem naheliegenden copyshop stieg der hockey-bilbo-beutlin in ein taxi und weg war er. derweil wollte ich zahlen und versuchte der braunhaarigen bedienung zu winken. diese aber stand vor dem verwaisten fensterplatz, an dem gerade noch der puckfänger gesessen war, und suchte nach dem verschwundenen gast – vergeblich! der neuschwabe hatte die zeche geprellt.

im stadion angekommen sah ich wie die vierteltonner-defense der bibis ihrem ersatztorwart baader die bude zusammenschießen ließen und als die eigentliche nummer eins, der eine pause verordnet bekommen hatte, vor dem wartenden bus über den parkplatz schlenderte, rief ich einmal laut und kräftig: „darjeeling – 2,40 biiiitteeeeee!“ der teekleptomane zuckte zusammen, verschwand schnurstracks im bus und wieder einmal wusste ich…

eishockey muss spaß machen!

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